Vater an Depressionen von Teens beteiligt
Schon länger ist bekannt, dass sich mütterliche Depressionen auch auf die Stimmung ihrer Kinder im Teenager auswirken. Doch auch die mentale Verfassung von Vätern kann ihre Spuren hinterlassen, nicht weniger als die der Mutter, finden Forscher heraus.
Forscher nehmen fast 14.000 Familien unter die Lupe
Egal ob Mutter oder Vater unter Depressionen leiden, Teenager mit einem depressiven Elternteil entwickeln selbst eher Depressionen als jene mit gesunden Eltern. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie im "Lancet Psychiatry" anhand der Auswertung einer großen Datenmenge von Menschen aus der Allgemeinbevölkerung.
Laut Forscher bestehe das häufige Missverständnis, dass vor allem depressive Mütter mit Depressionen ihrer jugendlichen Kinder in Zusammenhang stehen, während angenommen wird, dass Väter weniger Einfluss ausübten. Tatsächlich hätten väterliche Depressionen einen ebenso großen Einfluss auf die Entwicklung von Depressionen bei Teenagern. Familienfokussierte Interventionen sollten sich deshalb nicht nur auf die Mutter fokussieren.
Die Forschungsergebnisse stützen sich auf zwei Langzeitstudien mit Kindern und Familien aus Irland und Großbritannien. Die Daten von fast 14.000 Familien zeigten, dass väterliche Depressionen bei ihrem Nachwuchs ähnlich wirken wie mütterliche. Teenager wären besonders am Anfang ihrer Jugend für Depressionen empfänglich. Das Verstehen der Risikofaktoren ist bedeutsam, um Depressionen im späteren Leben vorzubeugen.
Empfehlung auch für Männer: bei Depressionen zum Arzt
Leider erhielten Väter seltener eine Depressionsbehandlung, so die Wissenschaftler. Dies könnte sich auf die Kinder nachteilig auswirken. Sie ermuntern Männer, die an Depressionen leiden, sich ihrem Arzt mitzuteilen.
Einige Studien zeigen, dass väterliche Depressionen mit Verhaltensproblemen und emotionalen Schwierigkeiten bei den Kindern verbunden sind. Bislang existiert aber noch keine bevölkerungsbasierte Untersuchung, die einen Zusammenhang zwischen väterlichen Depressionen und Depressionen im Teenageralter untersuchte.
Um Depressionen bei Kindern vorzubeugen, müsse der mentalen Gesundheit beider Elternteile Rechnung getragen werden, schließen die Forscher.