Vogelgrippe
Wissen zu Vogelgrippe
Vogelgrippe bezeichnet eine Infektion von Vögeln mit dem Grippe-Virus und wird auch aviäre Influenze genannt. Es handelt sich um Influenzaviren, die zunächst Tiere infizieren und bei diesen eine schwere Krankheit, meist mit Todesfolge, hervorrufen. Die hochgradig krankheitserregenden Viren infizieren vor allem Geflügel. Bei den Viren handelt es sich um bestimmte Subtypen von Influenza A-Viren, die beispielsweise mit H5 oder H7 bezeichnet werden. Die Buchstaben H und N bezeichnen Eiweißstoffe (Proteine) in der Außenhülle der Viren. Der Virussubtyp H5N1 trat erstmalig in Asien auf. Er breitete sich über Jahre in Asien, dann in Osteuropa und 2006 schließlich auch in Deutschland aus.Der Mensch kann sich an infizierten Tieren über deren Ausscheidungen und Blut oder auch über die Atemwege anstecken. Gefährdet sind in erster Linie Menschen, die Geflügel halten. Durch Schuhe, Bekleidung oder Autoreifen gelangen Viren möglicherweise an andere Orte, was für eine weitere Ausbreitung sorgt. Gefahr besteht auch bei Schlachtung oder Tierkörperbeseitigung.
Symptome infizierter Tiere
- Apathie
- Appetitlosigkeit
- verändertes Federkleid
- schwere Atmung mit häufig geöffnetem Schnabel
- Flüssigkeitsansammlingen (Ödeme) an Kopf, Hals, Beinen oder anderen Stellen
- bläuliche Haut und Schleimhäute
- grünlich wässriger, schleimiger Durchfall
- Störungen des zentralen Nervensystems mit ungewohnter Haltung oder Bewegungsstörungen
- eingeschränkte Eier-Legeleistung
Ursachen
Sie liegt in der Infektion mit dem Vogelgrippevirus über Tierausscheidungen, Tierblut oder Atemwege.Diagnose zu Vogelgrippe
Der Verdacht auf Vogelgrippe ergibt sich aus dem Kontakt zu Geflügel, das nachweislich infiziert ist. Anhand der Symptomatik allein ist eine Unterscheidung zwischen "normaler" Grippe und Vogelgrippe kaum möglich. Zum Nachweis des Virus-Subtyps ist ein Schnelltest und eine virologische Labordiagnostik notwendig. Bislang handelt es sich um Einzelfälle menschlicher Infektionen. Experten haben jedoch die Befürchtung, dass sich das Virus derartig verändern könnte, dass auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch möglich wird.Symptome
Infizierte Personen weisen ein bis fünf Tage nach dem Kontakt mit den Viren die klassischen Grippesymptome auf:
- plötzlicher Krankheitsbeginn mit starkem Krankheitsgefühl
- hohes Fieber mit Schüttelfrost
- trockener Reizhusten und Atemnot, später mögliche Lungenentzündung
- Halsschmerzen
- Kopf- und Gliederschmerzen
- Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
Behandlung zu Vogelgrippe
Bei schweren Verläufen, bei Menschen mit zusätzlichen Erkrankungen oder schwangeren Frauen ist eine rasche Behandlung mit Virustatika zu erwägen. Virustatika sind Medikamente, die die Vermehrung oder Ausbreitung der Viren im Körper verhindern sollen. Angewendet werden meist sogenannte Neuraminidasehemmer. Sie vermindern den Schweregrad und die Dauer der Erkrankung. In leichteren Erkrankungsfällen genügt eine an den Beschwerden orientierte Behandlung (symptomatische Therapie), etwa mit Schmerzmitteln und fiebersenkenden Medikamenten.Prognose
Die befürchtete Ausbreitung der Vogelgrippe beim Menschen ist bislang ausgeblieben. Gefährdet sind nur Personen, die mit infizierten Tieren Kontakt haben. Für sie existieren Vorsorgemaßnahmen wie eine Impfung. Für die allgemeine Bevölkerung in Deutschland besteht derzeit keine Gefahr.Weltweit wurden von 2006 bis August 2011 insgesamt 235 Fälle von Vogelgrippe registriert, die meisten in Indonesien. Über die Hälfte der Infizierten starb, wobei dieses Risiko Untersuchungen zufolge eng mit der Zeit von Symptombeginn bis zur Behandlung im Krankenhaus zusammenhängt. Dies spricht dafür, dass die Vogelgrippe bei vielen Personen sehr schwer verlaufen kann, aber nicht bei allen. Die frühzeitige Behandlung sowie das Einhalten von Hygienemaßnahmen hat bei Auftreten der Vogelgrippe große Bedeutung.
Selbsthilfe zu Vogelgrippe
Gegen Vogelgrippe gibt es eine Impfung. Bei Kontakt mit Vogelgrippe-infiziertem Geflügel müssen besondere Hygienemaßnahmen eingehalten werden. Bei Kontakt mit infizierten Menschen gilt dasselbe. Daneben ist eine medikamentöse antivirale Prophylaxe von Personen mit Kontakt zu Vogelgrippe-infizierten Tieren und Menschen möglich.Links zu Vogelgrippe
Robert Koch-InstitutNordufer 20
13353 Berlin
http://www.rki.de/Vogelgrippe