Augentrost
Methode zu Augentrost
Der Augentrost wird im Volksmund auch Milchdieb, Augendak, Lichtkraut oder Wiesenwolf genannt. Aufgrund der augenartig aussehenden Blüten wird Augentrost bereits seit dem Mittelalter als Heilmittel gegen Augenleiden verwendet. Auch in der Homöopathie wird er zu diesem Zweck eingesetzt. Außerdem wird Augentrost auch zur Behandlung von Atemwegsinfektionen eingesetzt.Wirkung
- entzündungshemmend
- adstringierend
- schleimhautkräftigend
- antibakteriell
- abschwellend
Anwendung
- Augenleiden: Bindehautentzündung, Lidrandentzündung, Gerstenkorn, Irisentzündung, Tränensäcke, Augenringe, überanstrengte Augen
- Erkältungserkrankungen: Husten, Heiserkeit, Schnupfen, Heuschnupfen, Infekten, Kopfschmerzen
Anwendungsarten
- als Tee: Ein bis zwei Teelöffel geschnittenes und getrocknetes Kraut werden mit einem viertel Liter kochendem Wasser übergossen und zehn Minuten ziehen gelassen. Dann abseihen und zwei- bis dreimal täglich damit die Augen spülen.
- als Kompresse: Obige Abkochung kann ebenso als Kompresse für zehn Minuten auf das geschlossene Auge aufgelegt werden. Dies wird drei- bis viermal täglich durchgeführt. Bei Augenentzündungen wie Bindehautentzündung, Lidrandentzündung, Irisentzündung, Tränensäcken oder Gerstenkorn
- als Medizinalwein: Zwei Handvoll frisches Augentrost-Kraut werden mit einem dreiviertel Liter Weißwein übergossen und verschlossen für zwei Wochen stehen gelassen und ab und zu durchgeschüttelt. Danach abseihen und in einer verschlossenen Flasche im Kühlschrank aufbewahren (etwa ein Jahr haltbar). Jeden Abend ein Schnapsglas davon trinken. Bei häufigen Infekten, Schnupfen, Husten oder Heiserkeit.
- als Tinktur: Zwei Handvoll frisches zerkleinertes Kraut werden in ein verschließbares Gefäß gegeben und mit 40%igem Doppelkorn oder Weingeist aufgefüllt, bis alles bedeckt ist. Dieser Ansatz wird vier bis sechs Wochen stehen gelassen und ab und zu durchgeschüttelt. Anschließend abseihen und die fertige Tinktur in eine dunkle Flasche abfüllen und verschließen. Dreimal täglich 10 bis 20 Tropfen, eventuell mit etwas Wasser verdünnt, einnehmen.
Gegenanzeigen
Bei trockener oder verstopfter Nase sollte vorübergehend von der Anwendung von Augentrost abgesehen werden, da es adstringierend (zusammenziehend) wirkt. Dadurch kann die gewünschte Schleimlösung und deren Abfluss verhindert werden. Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sind keine bekannt.Alternativen zu Augentrost
- Gegen Augenentzündungen helfen auch Dill, Spitzwegerich, Eibisch, Leinkraut, Eiche, Tausendgüldenkraut, Himbeere oder Königskerze.
- Augenentzündungen bei Neugeborenen werden hingegen mit Bärlapp oder Eibisch behandelt.
- Augengeschwüre können auch noch mit Hauswurz gemildert werden.
- Ein Gerstenkorn kann mit Kamille, Lein, Fenchel, Walnussblättern oder Zinnkraut behandelt werden.
- Bei einer Bindehautentzündung hilft neben dem Augentrost auch eine physiologische Kochsalzlösung.
- Bei Schnupfen ist die Anwendung von Eisenkraut, Pfefferminze, Enzian, Primel, Holunder, Schafgarbe, Lein, Wasserdost, Majoran oder Linde ratsam.
- Gegen Husten helfen Andorn, Huflattich, Bibernelle, Holunder, Fenchel, Eibisch, Kiefernnadeln, Thymian, Spitzwegerich, Süßholz, Linde, Seifenkraut, Sonnenhut oder Königskerze.
Kosten zu Augentrost
100 Gramm geschnittenes und getrocknetes Augentrostkraut ist im Handel für etwa 3,30 Euro zu erhalten. Bei Abnahme eines ganzen Kilos reduziert sich der Preis pro 100 Gramm auf etwa 2,95 Euro.Daten/Fakten zu Augentrost
Der Augentrost mit dem lateinischen Namen Euphrasia officinalis stammt aus der Familie der Braunwurzgewächse und wächst in Mitteleuropa auf sonnigen nährstoffarmen Feldern, Wegen und Wiesen. Die einjährige Pflanze mit ihrem aufrechten, im oberen Bereich verästelten Stängel wird bis zu 25 cm groß und besitzt gegenständige, kurz gestielte ovale gezähnte Blätter. Die weißen, blasslila Blüten weisen eine flache Ober- und eine dreilappige Unterlippe mit einem gelben Fleck in der Mitte auf.Der Augentrost ist ein Halbschmarotzer, der mit Saugwurzeln Mineralien und aus den Wurzeln benachbarter Gräser saugt, selber aber noch eine Photosynthese durchführt. Er ist erst ab dem 16. Jahrhundert in den europäischen Kräuterlehrbüchern zu finden.
Sammelzeit
Gesammelt wird das blühende Kraut zwischen Juli und Oktober.Inhaltsstoffe
Ätherisches Öl, fettes Öl, Glykoside Aucubin und Rhynanthin, Bitterstoffe, Harz, Zucker, Aromastoffe, Euphratansäure, Phenolcarbonsäuren, Salze.Links zu Augentrost
Euphrasia - Augentrost bei Bindehautentzündunghttp://www.familie.de/gesundheit/bindehautentzuendung-augentrost-541529.html
Augentrost - Heilfastenkur
http://www.heilfastenkur.de/pflanze-22-Augentrost.htm