Seifenkraut
Methode zu Seifenkraut
Das Seifenkraut, das im Volksmund auch Hustenwurzel, Waschlaugenwurzel oder Rote Seifenwurzel genannt wird, hat einen solch hohen Anteil an Saponinen, dass sie vor allem zur Herstellung von Wasch- und Reinigungsmitteln gebraucht wird. Arzneilich dient die Wurzel vor allem zur Behandlung von Hautleiden und Katarrhen der Atemwege. Durch ihre harntreibende Wirkung kann sie auch bei rheumatischen Beschwerden eingesetzt werden. Anwendung in der Homöopathie findet das Seifenkraut bei Erkältungskrankheiten, bei Kopf- und Augenschmerzen sowie bei depressiven Verstimmungen.Wirkung
- schleimlösend
- auswurffördernd
- harntreibend
- tonisierend (ausgleichend)
- abführend
- blutreinigend
- fungizid
Anwendung
- Erkältungskrankheiten: Husten, Bronchitis, trockene Atemwege
- Hautleiden: Akne
- Stoffwechsel: Verdauung, Pfortaderstauung, Bauchspeicheldrüsenanregung
Anwendungsarten
- als Tee: Ein Teelöffel Seifenkrautwurzel werden mit einem viertel Liter kaltem Wasser angesetzt und mehrere Stunden ziehen gelassen. Anschließend das Ganze zum Kochen bringen und abseihen. Bei Erkältung zweimal täglich eine Tasse hiervon trinken.
- als Umschlag oder Waschung: Der obige Teeaufguss kann bei Hautleiden (auch gut in Verbindung mit Kamille) zur Herstellung von Umschlägen verwendet werden. Dazu wird ein Leinentuch damit angefeuchtet und auf die betroffene Hautstelle aufgelegt; gegebenenfalls mit einem Umschlag fixieren.
- Fertigpräparate: Alphazincum, Cefabronchin N, Hanolegan Flüssig, Regenaplex Nr. 64 g u. a.
- Absud gegen Akne: Seifenkraut und Brennnesselkraut zu gleichen Teilen mischen. Hiervon einen Esslöffel voll in ein Gefäß geben und mit kochendem Wasser aufgießen; 5-10 min ziehen lassen, abseihen und trinken. Dreimal täglich eine Tasse davon, das Ergebnis zeigt sich nach etwa drei bis vier Wochen – es lohnt sich.
Gegenanzeigen
In größeren Mengen wirkt die Pflanze giftig, deshalb sollte Seifenkraut vorsichtig dosiert werden. Der hohe Saponingehalt kann die Harn- und Verdauungsorgane reizen. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln sind keine bekannt.Alternativen zu Seifenkraut
- Andere schleimlösende Heilpflanzen sind Alant, Salbei, Brennnessel, Spitzwegerich, Enzian, Thymian, Fenchel, Wegwarte, Huflattich oder Löwenzahn.
- Gegen Husten ist Andorn, Huflattich, Bibernelle, Eibisch, Fenchel, Holunder, Kiefer, Königskerze, Thymian, Linde, Sonnenhut, Spitzwegerich oder Süßholz gewachsen.
- Ein Rachenkatarrh lässt sich mit Heidelbeeren, Thymian, Huflattich, Salbei, Pfefferminze oder Kamille lindern.
- Bei einer Hals-Rachen-Entzündung bieten sich Bärlapp, Quitte, Salbei, Zwiebel, Fenchel, Heidelbeere, Knoblauch, oder Königskerze an.
- Gegen Bronchitis können ebenso Bibernelle, Huflattich, Spitzwegerich, Isländisches Moos, Taubnessel, Schlüsselblume, Eibisch, Kamille, Thymian, Fichte, Linde, Kastanie, Ysop, Veilchen, Hagebutte, Holunder, Salbei, Zwiebel, Anis oder Süßholz eingesetzt werden.
- Gegen Rheumatismus können Apfel, Löwenzahn, Wacholder, Arnika, Raute, Weide, Beinwell, Teufelskralle, Salbei, Brennnessel, Berberitze, Hauhechel, Lein oder Schafgarbe empfohlen werden.
- Weitere harntreibende Mittel sind Birke, Klette, Brunnenkresse, Lein, Dill, Rosmarin, Sellerie, Hauhechel, Berberitze, Kerbel oder Löwenzahn.
Kosten zu Seifenkraut
100 Gramm getrocknete und zerkleinerte Seifenkrautwurzel sind im Handel für etwa 10.- € zu bekommen. Bei Abnahme eines ganzen Kilos reduziert sich der Preis pro 100 Gramm auf circa 7,50 €.Daten/Fakten zu Seifenkraut
Das Gewöhnliche oder auch Echte Seifenkraut mit dem botanischen Namen Saponaria officinalis stammt aus der Familie der Nelkengewächse und wächst auf Wegrändern, Ödland oder an sandigen Flussufern in Europa und Südwestasien. Die krautige, ausdauernde Pflanze mit ihren unterirdischen Ausläufern benötigt einen feuchten Boden und kann bis zu 80 cm groß werden kann. So bildet sie einen kräftigen Wurzelstock aus, der außen eine rotbraune und innen eine zitronengelbe Farbe aufweist. Die gegenständigen Blätter haben ein ei- bis lanzettförmiges Aussehen, sind spitz und dreinervig. Die Blüten, die von Juni bis September erscheinen, sind rosa oder weiß und besitzen 10-15 mm lange Kronblätter. Die Frucht ist eine vielsamige Kapsel.Sammelzeit
Hauptsächlich findet der Wurzelstock Verwendung. Die Blätter können im Juli und Juni abgeerntet werden. Die Wurzel wird sowohl im Frühjahr in den Monaten März und April als auch im Herbst in den Monaten September und Oktober ausgegraben.Inhaltsstoffe
Saponine, FlavonglykosidLinks zu Seifenkraut
Seifenkrautproduktehttp://www.seifenkraut.at/
Seifenkraut im eigenen Garten – ein kleiner Ratgeber
http://www.gartenwelt.de/artikel/14889/seifenkraut-im-eigenen-garten-ein-kleiner-ratgeber/